LRS-Heimtraining

Eine Lese-Rechtschreib-Störung beeinträchtigt vor allem den Schulalltag eines Kindes wesentlich. Es fällt zunehmend schwerer, dem Unterricht zu folgen, wenn bedingt durch die Störung entsprechende Defizite nicht frühzeitig erkannt werden. Macht das Lernen vielleicht trotz Schwierigkeiten anfangs noch Spaß, wird es im Laufe der Zeit zu einer wahren Belastungsprobe für das Kind. Die Folgen sind neben der ohnehin schon vorhandenen Lese-Rechtschreib-Störung weitere psychische Auswirkungen wie Selbstzweifel, Mutlosigkeit, Ängste und auch Wut. Zwar lässt sich eine LRS niemals vollständig austherapieren, mit den richtigen Förderungen und Therapieansätzen jedoch lassen sich Defizite weitestgehend ausgleichen und was noch viel wichtiger ist, die Kinder sollen durch entsprechende Methoden wieder Spaß am Lernen des Lesens und Schreibens bekommen, um dadurch ihr Selbstwertgefühl zu steigern.

Legasthenie-Test

Die Testung eines Kindes auf LRS ist im Verdachtsfall absolut anzuraten, um schnell handeln zu können. Denn eine Legasthenie wirkt sich nicht nur auf die schulischen Leistungen aus, sondern, und das ist weitaus bedeutungsvoller, auf die Psyche des Kindes. Ein geringes Selbstwertgefühl oder Versagensängste sind nur zwei der möglichen Folgen einer unentdeckten Legasthenie.

Es gibt mehrere Faktoren, die auffällig sind und für eine mögliche Legasthenie sprechen. Darunter zählen zum Beispiel das Vertauschen oder Weglassen von Buchstaben in einem Wort in geschriebener oder gelesener Form. Auch die Verwechslung von ähnlich klingenden Lauten ist ein typisches Anzeichen für eine vorliegende Legasthenie. Beim Lesen macht sich eine LRS überwiegend dadurch bemerkbar, dass viel gestottert, Wörter falsch betont (kurz gesprochene Wörter werden lang gesprochen) oder dass Fehler beim Lesen nicht erkannt werden. Zudem haben Betroffene starke Schwierigkeiten beim Zerlegen der Worte in einzelne Silben und beim Erkennen von Reimen und Reimmustern.

Die Testung auf LRS wird in entsprechenden Instituten vorgenommen. Bestätigt das Testergebnis den Verdacht, kann in der Schule des Kindes ein Nachteilsausgleich beantragt werden. Dieser beinhaltet gesonderte Aufgaben und Aufgabenstellungen bei Klassenarbeiten sowie Tests für das Kind, um es nicht zu überfordern, sondern gezielt zu fördern.

Hilfe bei Legasthenie

Ist das Kind in einem Institut auf Legasthenie getestet worden, kann anhand der Testergebnisse schnell gesehen werden, in welchen Bereichen die Defizite vorhanden sind. An diese sollte eine Therapie oder auch das Lernen zu Hause anknüpfen. Es macht wenig Sinn, Übungen für das Kind herauszusuchen, die entweder zu leicht oder zu schwer sind. Denn entweder langweilt sich das Kind beim Bearbeiten der Materialien oder es fühlt sich zusätzlich überfordert.

Grundsätzlich ist ein gezieltes LRS-Lernprogramm immer zu empfehlen, um dem Kind vor allem wieder den Spaß am Lernen zu vermitteln und Lernerfolge zu erzielen. Förderungen können durch eine Therapie stattfinden. Diese muss zwar meist in Eigenleistung finanziert werden, ermöglicht aber dafür eine fachgerechte Förderung durch Fachpersonal, die genau auf die Problematiken des Einzelnen abzielt. Diese Form der Förderung findet häufig in LRS Institutionen vor Ort statt oder auch als qualifizierte Legasthenie-Therapie online. Dabei steht die Online-Methode der klassischen mittlerweile dank verschiedener Videokonferenz-Möglichkeiten in nichts mehr nach. Vielmehr bietet sie den Vorteil, dass das Kind im gewohnten Umfeld ganz einfach von zu Hause aus professionell gefördert wird, die Eltern ersparen sich viele Fahrten zum Lerninstitut mit ihrem förderbedürftigen Kind.

Legasthenie-Training zu Hause mit LRS-Online-Training

Neben einem individuellen Förderplan für ein Kind, das unter LRS leidet und entsprechender Therapien gibt es darüber hinaus eine Vielzahl an weiteren Möglichkeiten, den eigenen Nachwuchs spielerisch zu Hause zu fördern. Die kann zum Beispiel über ein Online Legasthenie-Training erfolgen. Es gibt auf Webseiten Spiele und Übungen, mit denen Kinder sich in ihrer Freizeit am PC oder ähnlichem selbstständig beschäftigen und gleichzeitig ihre Fertigkeiten in den Bereichen Lesen und Schreiben trainieren können. Die Lernprogramme sind altersgerecht aufgebaut, leicht verständlich und beinhalten verschiedene Schwierigkeitsgrade. Zudem ermutigen solche Programme die Kinder, auch bei Fehlern, die sie gemacht haben, nicht aufzugeben. Hier steht vor allem der Spaß am Lernen im Forderung, ohne dabei das Pädagogische und die Förderung aus den Augen zu verlieren. Zudem lieben Kinder die Erledigung von Aufgaben über den Computer. Ein Nachteil dieser LRS-Förderung zu Hause über das Internet ist, dass es förderlicher ist, wenn die Kinder die Aufgaben nicht über die Tastatur, sondern von Hand geschrieben bearbeiten. Auf diese Weise üben sie das Handschriftliche und können die Lerninhalte besser verinnerlichen. Hierzu bieten verschiedene LRS Webseiten und Lerninstitute eine Vielzahl an Übungsmaterialien an. Wichtig dabei ist, dass das Kind die Arbeitsblätter ausgehändigt bekommt, die es auch tatsächlich bearbeiten kann. Zu leichte oder zu schwere Übungen sind wenig förderlich für den Spaß am Lernen, sie verursachen eher Frust und Verunsicherung.

LRS Hilfe online

Auch für Eltern betroffener Kinder sind die Webseiten der Lerninstitute und Förderseiten eine gute Anlaufstelle, um sich Informationen über die Thematik einzuholen und Ideen zu finden, wie sie ihr Kind unterstützen können und worauf es weiterhin zu achten gilt. Häufig gestellte Fragen finden dort Antworten und dienen den Eltern als Hilfestellung, um die Problematik ihres Kindes besser nachvollziehen zu können.

LRS Förderung auch bei guten Schulnoten

Gute Schulnoten sind zwar gut und durchaus erstrebenswert, doch weiß man als Außenstehender manchmal nicht, wie viel Mühe es das Kind tatsächlich gekostet haben mag, die guten Noten zu erzielen. Das zusätzlich Üben zum Beispiel über eine Therapie oder ein LRS-Heimtraining soll nicht dem Zweck dienen, dass die Noten in der Schule noch besser werden. Ebenso wenig soll das Kind durch diese zusätzliche Förderung das Gefühl vermittelt bekommen, es müsse noch härter an seinen / ihren Schwächen üben. Viel mehr hat es zum Zweck, dass es dem Kind mit LRS in Zukunft deutlich leichter fallen soll, die geforderten Aufgaben zu erledigen. Es soll als eine Unterstützung angesehen werden, um das Lesen und Schreiben so zu verbessern, dass es dem Kind in der Schule wie auch im Alltag nicht mehr so schwer fällt, es nicht immer den Zweifel im Hinterkopf hat, ob es gerade alles richtig macht und sich nicht selbst diesem ständigen Druck und den Versagensängsten stellen zu müssen.

Warum außerschulische Förderung wichtig ist

Wird bei einem Kind eine Lese-Rechtschreib-Schwäche diagnostiziert, helfen entsprechenden Förderungen, um dem Nachwuchs den Spaß am Lernen dennoch nicht zu nehmen. Denn LRS ist zwar in den Bereichen des Lesens und Schreibens eine mehr oder weniger große Beeinträchtigung für das Kind, bedeutet aber noch lange nicht, dass die Kinder nicht trotzdem voller Eifer Erfolge erzielen wollen und auch können. Hier sind die Schulen in der Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass der Klassenverband über die Legasthenie eines Mitschülers/einer Mitschülerin aufgeklärt wird und dieses Kind aufgrund der Legasthenie nicht ausgegrenzt oder benachteiligt wird gegenüber den anderen Kindern. Darüber hinaus ist ein stetiger Austausch zwischen dem Lehrpersonal, den Eltern und eventuell auch beteiligten Therapeuten / Therapeutinnen sinnvoll, damit alle Beteiligten über den aktuellen Wissensstand des Kindes im Bilde sind und gemeinsam geeignete Fördermöglichkeiten und passende Hilfe bei Lernproblemen in der Schule finden.

Zwar sind die Schulen darauf bedacht, auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes einzugehen, doch lässt sich das im oft hektischen Schulalltag nur schwer realisieren. Übungen können daher gezielt über eine entsprechende LRS Therapie in Anspruch genommen werden oder mit Hilfe von Übungsmaterialien die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche konzipiert wurden.

Effiziente Fördermöglichkeiten für zu Hause

Man muss als Eltern nicht stundenlang mit seinem Kind über den zusätzlichen Übungsmaterialien sitzen und diese gemeinsam mühsam durcharbeiten, denn die Bearbeitung soll Freude bringen und motivieren. Eltern tun gut daran, sich dazu zu setzen und das Hauptaugenmerk auf die Erfolge zu legen, nicht auf die Fehler, die das Kind gemacht hat. So kann man zum Beispiel bei einem geschriebenen Text die Wörter zählen, die richtig geschrieben wurden und nicht (ausschließlich) die, die falsch gezählt wurden. Kinder sind unheimlich stolz, wenn sie ihren Eltern zeigen können, was sie geschafft haben und sollten ermutigende und tröstende Worte gesagt bekommen, wenn es mit der einen oder anderen Aufgabe doch noch nicht so recht geklappt hat. Das erfordert manchmal unheimlich viel Geduld ab, zahlt sich aber im Gesamtumfang immer aus.

Eine weitere schöne Art, das eigene Kind zu fördern, ist, abends vor dem Zubettgehen gemeinsam zu lesen. Es müssen nicht dicke Bücher in kleiner Schrift sein, nur weil die anderen Kinder aus der Klasse schon so weit sind. Viel wichtiger ist, dass das Buch inhaltlich passt. Eine witzige oder spannende Geschichte über ein Thema, für das das Kind sich begeistern kann hat bei Legasthenie betroffenen Kindern einen höheren Stellenwert als die Anzahl der Seiten eines Buches. Gemeinsame Lesezeit fördert nicht nur das Lesen und Hörverständnis, es ist auch eine schöne Routine, um abends zur Ruhe zu kommen und gemeinsame Zeit zu verbringen. Dabei ist es auch völlig okay, das Kind zu korrigieren oder bei schwierigen Wörtern zu helfen. In dem Fall sehen Kinder die Korrektur nicht als Belehrung oder Versagen an, sie wollen es ja können. Und wenn der Tag doch einmal zu lang war und das selbst Lesen am Abend nur noch frustet, ist es auch schön, Mama oder Papa einfach mal dabei zuhören zu können, wie sie eine Geschichte vorlesen.

Damit die Hausaufgaben und das zusätzliche Training zu Hause optimal funktionieren, ist ein ruhiger Arbeitsplatz für das Kind unverzichtbar, damit sich das Kind ungestört auf die Aufgaben konzentrieren kann. Vielleicht haben andere Kinder weniger Probleme damit, am Küchentisch zwischen den Geschwistern zu lernen und die Hausaufgaben zu machen, doch wenn bestimmte Bereiche wie eben das Lesen oder Schreiben Probleme bereiten, sind Ruhe und Konzentration enorm wichtig.